Geschichte der URANIA
Von den Anfängen 1888
Die URANIA als Idee und als Gesellschaft existiert schon über 110 Jahre. Die Gründung der „Gesellschaft URANIA” erfolgte 1888 in Berlin als „Stätte der Freude an der Naturerkenntnis”. Mitbegründer waren Prof. Wilhelm Foerster und Dr. Max Wilhelm Meyer, der auch der erste Direktor der URANIA-Gesellschaft wurde.
Ihre Vorläufer waren wissenschaftliche Vereine, die in populärer Art und Weise Bildung unter das Volk getragen hatten. Alexander von Humbold gehörte zu den Ideenträgern. Diese Aufgabe führte die Berliner URANIA erfolgreich weiter, baute sie aus und wurde in wenigen Jahren zu einer wahren Volksbildungseinrichtung.
Sehr bald fand diese Nachahmer in anderen deutschen Städten wie Magdeburg, Hamburg, Kassel, Jena und Chemnitz. In Jena wurde in den20er Jahren ein URANIA-Verlag gegründet. Auch Städte in anderen Ländern fanden diese Idee umsetzenswert. So wurden in Prag, Budapest, Graz, Wien und Zürich URANIA-Gesellschaften gegründet.
Der Name URANIA wurde gewählt, weil die Sternenkunde zu den ersten Wissensgebieten gehörte, die populär vermittelt wurden. Das erste URANIA-Gebäude enthielt neben Vertrags- und Experimentierräumen auch eine Sternwarte. Der Mitbegründer der Gesellschaft URANIA, Prof. Wilhelm Foerster, war der Direktor der Berliner Sternwarte.
In den Folgejahren entwickelte sich die „URANIA-Sternwarte” auch zu einer Forschungsstätte mit modernsten wissenschaftlichen Geräten. Hinzu kam, dass hier erstmals in Deutschland Himmelserscheinungen und Sternbilder in einer Art Planetarium demonstriert wurden. Die Berliner Zeitschrift „Himmel und Erde” veröffentlichte Aufsätze über astronomische Themen.
Während des ersten Weltkrieges und in den Jahren danach war es um die URANIA-Idee sehr ruhig geworden. Neue Möglichkeiten eröffneten sich erst wieder nach der Beendigung des zweiten Weltkrieges.
Zur Gründung der URANIA in der DDR - Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse
Wissenschaftler in der DDR, wie z. B. Prof. Ernst Block Prof. Robert Rompe und Prof. Werner Rothmaler, erinnerten sich an die URANIA-Idee. Sie erreichten, dass im Juni 1954 die Gründung der „Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse” erfolgte. So entstand ein flächendeckender hauptamtlicher Apparat, der finanziell vom Staat umfangreich subventioniert wurde. Wissenschaftler, darunter viele promovierte, Ingenieure, Lehrer und Hoch- und Fachschulabsolventen traten der Gesellschaft als Mitglieder bei. Durch ihre populäre Vortragstätigkeit in verschiedenen Bereichen der Natur-, Gesellschafts-, Wirtschafts- und Agrarwissenschaften erreichten sie viele Bürger in den Gemeinden, Betrieben, Bildungs- und anderen Einrichtungen.
Die Gründung der Kreisorganisation der „Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse” im Kreis Worbis erfolgte im November 1954. Ebenso auch im Kreis Heiligenstadt.
Verein URANIA Bildungsgesellschaft Worbis e. V.
Im November 1990 wurde der Verein URANIA – Bildungsgesellschaft Worbis e. V. gegründet. In der Satzung der URANIA-Worbis ist dokumentiert, dass es ein von Parteien unabhängiger, juristisch selbständiger Verein ist. Er verfolgt das gemeinnützige Ziel: „wissenschaftliche Kenntnisse auf populäre Weise zu verbreiten, berufsbildend zu arbeiten und entsprechend der humanistischen, sozialen, ökonomischen und geistig-kulturellen Interessen der Bürger wirksam zu werden”.
Indem die Bildungsgesellschaft dieses Ziel umsetzt, ist sie auch der alten URANIA-Idee treu geblieben. Bildungsarbeit, Hilfe und Orientierung für die Menschen bei der Bewältigung der neuen Anforderungen waren bei dem Übergang wichtig.
1991 wurde die URANIA-Worbis Mitglied im Verein „Landvolkbildung Thüringen e. V.” und kann somit indirekt Förderungen des Erwachsenenbildungsgesetzes Thüringen nutzen.
URANIA Bildungsgesellschaft Eichsfeld e.V.
1994 wurde die Territorialstruktur des Landes Thüringen neu gestaltet. Aus den Kreisen Worbis und Heiligenstadt entstand der „Landkreis Eichsfeld” mit Sitz in Heiligenstadt. Da die URANIA im ganzen Kreis Eichsfeld wirken wollte, veränderte die Mitgliederversammlung per Beschluss den Namen in „URANIA-Bildungsgesellschaft Eichsfeld e. V.”